Drucken mit der Gelli Plate - Basics

Darf ich vorstellen?
Die Gelplatte oder Englisch "Gelli Plate" ist mein jüngster Neuzugang unter den Druckwerkzeugen. Ich muss zugeben, dass mir bei theoretischer Betrachtung nicht gleich klar war, was daran so speziell sein soll. Wir haben hier eine durchsichtige biegsame Matte, die sich "silikonartig" anfühlt. Auf diese Platte wird die Farbe, zB Acrylfarbe, mit einer Vollgummi-Walze aufgetragen. In dieser Farbfläche kannst du mit allen möglichen strukturierten Dingen einen Abdruck oder ein Muster erzeugen, bevor du das Papier darauflegst und den fertigen Druck von der Platte ziehst.
Irgendwann war die Neugier größer als die Skepsis und ich habe mir so ein Teil zugelegt. Und meine Güte, wie bin ich dieser Platte nun verfallen... Jeder Druck ist anders, ein Teil bleibt immer unkontrollierbar, ein Druck führt dich zum nächsten, "nur noch ein Blatt probiere ich aus"... und so weiter und so fort. Du siehst schon, worauf das hinausläuft, nämlich auf möglicherweise stundenlanges Druckvergnügen. Hier ein kurzer Einstieg in die Basics:

Material und Werkzeuge:
- Gelli Plate: die gibt es in unterschiedlichsten Größen und Formen und von verschiedenen Herstellern. Ich bin bei der Größe 20 x 25 cm gelandet und finde das Format recht praktisch.
- Vollgummi-Walze zum Auftragen der Farbe
- Farben: Auf der Platte kannst du mit unterschiedlichen Farben experimentieren, ich verwende meist Acrylfarben.
- Dinge, um Strukturen zu schaffen: es gibt fast nichts, was nicht geht. Probiere zB. Luftpolsterfolie, leere Tixo-Rollen, Faden, Netze, Blätter, Gewebe aller Art.... Ich habe schon Fußabstreifer mit schönen Formen zum Drucken verwendet.
- Papier zum Bedrucken: normales weißes Kopierpapier funktioniert prima
- "Schmierpapier", um die überschüssige Farbe von deiner Gummiwalze abzurollen.
Schritt 1: Farbe auftragen
- Setze einzelne Tupfer Farbe auf die Platte, nicht zu viel Farbe verwenden.
- Verteile die Farbe gleichmäßig mit der Gummiwalze
- Rolle die Farbe, die dann noch auf der Walze klebt, auf dem Schmierpapier ab.

Schritt 2: Strukturen schaffen
- Verwende deine "Strukturwerkzeuge" (im Bild sind Luftpolsterfolie und eine Anti-Rutsch-Matte für die Spüle) und lege sie in die Farbfläche
- etwas andrücken
- Werkzeuge wieder von der Platte herunternehmen, nun hast du den Abdruck auf der Platte.


Schritt 3: Druck abziehen
- Lege ein Blatt Papier auf die Farbfläche
- Reibe mit den Handflächen darüber, sodass überall gut Kontakt zwischen Papier und Farbe besteht und Druck ausgeübt wird
- Dann kommt der "TATAAA"-Moment :-) Ziehe das Papier von der Platte ab.
- Je nachdem, wie viel Farbe du verwendet hast, ob sie schon angetrocknet war oder nicht, kann es sein, dass noch Farbreste auf der Platte bleiben. Die kannst du im nächsten Druck gleich mitverwenden, dann hast du eine Schicht mehr auf deinem Druck.









